Friday, August 31, 2007

gesang und zertifikate

abschlussversammlung im flur nach dem letzten sprachkurs, ein paar gruppen haben gesungen, wir auch, unsere tolle selbstgeschriebe adaption von bruder jakob..
in the mitte mit dem ordner ist Elisabet, meine lehrerin, die großartigste lehrerin, die ich jemals hatte. rechts vor ihr ist Tryggvi, mit dem ich vor meiner ankunft korrespondiert hab, er koordiniert uns austauschstudis. ich dachte immer, Tryggvi wär ne frau, der name klingt doch so weiblich.. umso größer der schock, als er am ersten tag in die klasse reinkam und sich vorstellte.. hoffentlich hab ich in meinen mails nie was geschrieben, was darauf hindeuten könnte, dass ich ihn für ne frau hielt.. zum glück spricht man sich mit vornamen an, deshalb hab ich schon mal nie Dear Mrs Thayer geschrieben.. =)

Thursday, August 30, 2007

erst die arbeit, dann das vergnügen..?




hab noch nie solche farben gesehen.
das erste und einzige mal, dass ich überhaupt einen vollen bogen gesehen hab, war in norwegen vom schiff aus. auch diesen hab ich nicht vollständig auf die kamera gekriegt..
das nenn ich mal einen gelungenen nachhauseweg!
und man stelle sich die ignoranz der leute vor, die direkt darunter in der stadt waren. je näher man kommt, desto mehr verschwindet der regenbogen, wir hatten also genau die richtige route nach unserem sprachkurs.

Wednesday, August 29, 2007

noch eine premiere

uiiiii yippieh wie aufregend.. mein allererstes live-fußballspiel im stadion! grad eben haben wir spontan die tickets gekauft, für 18 € oder so bin ich doch sofort dabei. es spielt island gegen spanien, das kann eigentlich nur gut für island ausgehen =) auf jeden fall sicher ein lustiges ereignis für mich als unbeteiligte beobachterin! ihr könnt euch jetzt schon auf fotos freuen.. es werden dabei sein: Theresia, Atle, Alex, Frédéric, Emilia, Johan, Linda und Richard.
das spiel wird wohl im regen stattfinden, also vorteil für die isländer! ok ok ich fang vor lauter aufregung schon an zu reden wie Marcel Reif..

Tuesday, August 28, 2007

Walrückenflossenspitzenbeobachten

das eintönigste, was die erde jemals erblickt hat und woran ich noch immer mit schaudern zurückdenke, ist der tag, an dem wir die ersten bilder der marsoberfläche zu sehen bekamen. ich will nicht behaupten, dass die gestrige whale watching tour die tränen in die augen treibende langeweile dieser marsoberfläche übertraf, aber genauso wie die ins all geflogene kapsel hätte unser boot auch besser zuhause bleiben können. nachdem es sich zuerst eher um eine whale waiting tour als eine whale watching tour zu handeln schien, säuselte die stimme unserer walexpertin an board plötzlich etwas von wal auf 3 uhr und sämtliche kilos an austauschstudenten wechselten von backboard nach steuerboard. einige uhrzeiten später kam auch ich in den genuss, den wal zu sehen. ich stand nämlich ganz oben mit blick nach vorne, das heißt also, der erste wal, den ich sah war auf 12 uhr (habens alle begriffen..?). nur dass ich dachte, das hier ist disney land und das da unten ist ein delphin oder auch delfin. man sah nämlich für ziemlich genau zwei sekunden lang die spitze der rückenflosse und das wars, das einzige großereignis war das atemloch zu sehen, wo dann pschhiiisch oder auch pffffochhh der atem rausgepustet wurde.
was mich dann aber doch erstaunte, war der, nunja, kann man es mundgeruch nennen, wenn es eigentlich aus einem loch auf dem rücken des wales kommt?! zahnbürsten oder rückenatemlochbürsten haben sich in der welt der wale wohl noch nicht rumgesprochen, ich kann jedoch mit größter sicherheit behaupten, dass ich noch nie im meinem leben so dermaßen fast von einem gestank dieser art umgefallen bin. ein leben lang fisch und salzwasser, yam yam, mir fällt wirklich nichts ein, was schlimmer stinken könnte als der herüberwehende walatem.
Whale watching boat trip

was mich aber am meisten irritierte, war die tatsache, dass sobald ein wal gesichtet wurde, unser boot mit vollgas auf die stelle zuraste, wo der wal als letztes gesichtet wurde, entweder um so nah wie möglich ranzukommen oder die isländer können ihren walfangimpuls nicht mal bei solch einer touri-tour unterdrücken.. ich fand's jedenfalls übertrieben und das ständige gesäusel von "oh there, we've got a whale on nine o'clock now, heading away from us now.." ging mir eh auf die nerven. natürlich schwimmt der wal weg von uns, was denn auch sonst? und bis sie endlich mal gesagt hatte, wo sie den wal gesehen hat, war der eh wieder weg. ich denke, am ende war ich soweit, dass nach jedem weiteren "now it's at one o'clock heading towards 2 o'clock, it's heading away from us now" eine person über board gegangen wäre, entweder sie oder ich.
glücklicherweise für sie war ich auf meinem platz festgefroren, deswegen ist nichts weiter passiert.
fazit: wasser, himmel und sonne waren toll, die delfinwale sind sicher auch toll, wenn man sie tatsächlich mal mit flosse und allem sehen könnte, das touri-angebot ist nicht toll, der kapitän war nicht toll, die ansagerin schon gar nicht und anstelle der wale, die eigentlich tolle tiere sind, würde ich ab einer gewissen uhrzeit einfach aufhören zu atmen, um mir die schlacht an der oberfläche zu ersparen.

Sunday, August 26, 2007

Update: mein zimmer!

Friday, August 24, 2007

was man in ikea am besten macht..

..essen!

nach einer stunde busfahrt mit einer buslinie, die es offiziell auf dem busplan nicht gibt, kamen wir im schwedischen paradies an und ja tatsächlich, es sieht schon fast genauso aus, wie man es aus berlin kennt: ein riesiger blauer schuhkarton von außen betrachtet. doch dann, als wir reinkamen, war doch alles anders! ikea hat sich in ein riesiges restaurant verwandelt, die möbel sind weg, es gibt nur noch essen. na, auch gut =) die busfahrt war schließlich lang und anstrengend..

Thursday, August 23, 2007

da war nochwas!


hab ich jemals erwähnt, dass wir auf pferden geritten sind? jawohl, auf richtigen kleinen knuffigen islandpferden, allerdings nur langsam und natürlich auch nicht im tölt (für die, die sich auskennen). aber noch tage danach konnte ich nich richtig sitzen. mein pferd war etwas suizidgefährdet, es lief immer sehr nah am abgrund und ich musste es dauernd davon wegsteuern. außerdem war es sehr hungrig und fand die bäumchen und gräser am wegesrand offenbar extrem lecker und noch dazu eine nette abwechslung von dem langweiligen in-einer-reihe-reiten. wie man auf dem bild sieht, war mein pferd immer gut dabei, den rest der gruppe aufzuholen..und das hüpft wie verrückt, wenn so ein pferd erstmal in trab kommt! letztendlich waren die pferde aber alle extrem gut trainiert, die liefen einfach los, man musste quasi gar nix machen, unglaublich. aber leid taten sie mir schon, andauernd solche totalversager auf dem rücken tragen zu müssen, wer würde das schon wollen?

bezüglich der sprache..

die anfragen bezüglich des fortschritts meiner isländischen sprachkenntnisse (übrigens falls ich langsam anfange mich seltsam auszudrücken, liegt das daran, dass mein geschriebenes deutsch langsam am wasserfall angekommen ist, wenn ihr versteht) haben sich verdoppelt, nämlich von 1 auf 2, deshalb sehe ich nun grund genug, mich dem thema hier etwas näher zu widmen.
ich hab ja schon die ein oder andere begegnung beschrieben, zB das gespräch mit dem verrückten patriotischen verkäufer im supermarkt. davon abgesehen hab ich nicht das gefühl, überhaupt irgendeinen fortschritt zu machen. ich verstehe, wenn man an der kasse fragt, ob ich eine tüte haben will, was ich dann meistens verneine (nei, takk!), aber das wars dann auch. es gibt im isländischen genau dieselben vier fälle wie im deutschen auch, aber da ich absolut null ahnung hab, wie ich diese fälle eigentlich anwende, weil ichs einfach automatisch weiß, hilft mir das genausowenig wie den armen anderen leuten, die gar keine fälle in ihrer sprache haben. ich versteh wenigstens annähernd, warum es sinn macht sowas zu sagen wie "dem fenster, des fensters, den fenstern", aber wie erklärt man das? und wann sagt man was? ich hab inzwischen gelernt, dass man im isländischen ausschließlich in akusativ liebt und hasst, in dativ isst, während alles erstmal anfängt, in nominativ zu existieren. aber sobald man etwas tut, wird es dativ oder akusativ, wenn man pech hat, auch genetiv, aber eher selten.
noch witziger ist es, mit leuten zu reden, die keine drei geschlechter kennen. in englisch ist ja eh alles gleich, im finnischen gibts nur männlich und weiblich und österreicher sagen "das joghurt", also total verrückt. das problem ist aber, dass sämtliche gegenstände ganz andere geschlechter haben, als man es gewohnt ist. so sitzt man also mit offenem mund im klassenraum und hört sich an, dass äpfel neutral sind, bananen männlich und, wo die logik ganz aufhört: "politik" ist ein neutrales wort.

Literaturspaziergang

noch eins dieser von der uni organisierten ereignisse war das wandern auf den spuren der isländischen literatur heute. eine verrückte isländische lady mit kirschohrringen und in schwarz-rotem outfit sowie ein ebenso verrückter kerl mit hut, der bei jedem stopp ein paar zeilen vorgelesen und vorgespielt hat, dies waren unsere begleiter. da stand man dann, versammelte sich um die beiden und bekam manchmal bloß eine einzige zeile vorgelesen, zum beispiel: bevor man sich gedanken macht, ob es außerhalb der erde noch leben gibt, sollte man erstmal überlegen, ob es überhaupt auf der erde leben gibt.. klatsch klatsch, begeistertes jubeln. alternativ und stilvoll, würd ich es nennen, natürlich nicht jedermanns sache, man hatte selbstverständlich auch die üblichen personen, die verständnislos die augen verdrehten, wenn er wieder so einen satz auf uns losließ. kunstbanausen, die diese art von kunst nicht anerkennen! in deutschland (ich weiß, ich schimpfe oft auf dieses land, meistens aber zurecht..) würde er kaum anerkennung dafür bekommen, scheinbar zusammenhanglose sätze aneinanderzureihen, obwohl man ja in berlin einiges gewohnt ist, besonders, was alternative kunst betrifft. aber hier in island darf eben jeder so stilvoll sein, wie es seinen fähigkeiten entspricht. das äußert sich zum beispiel in solchen "literature walks".
mein favourit heute war aber eindeutig folgende szene: wir stehen vorm parlamentsgebäude, ein kleines wachhäuschen, was ebenso eine postfiliale sein könnte, relativ unauffällig etc. unsere verrückte lady erzählt von früher, als die isländer gegen die amerikaner rebellierten, welche in island eine militärbasis aufbauten, es hieß damals, island würde sich selbst, das land, verkaufen und die leute protestierten vor dem parlament (bloß dass keiner im gebäude anwesend war, waren angeblich auf nem wochenendausflug unterwegs..). also was macht unser toller vorleser, als er uns die szene beschreibt und vorliest? er schreit laut die straße entlang, dass sich die leute umdrehen: "we don't want to sell iceland! we don't want to sell iceland!" hervorragend, die blicke von ringsum =) könnte etwas sein, was ich auch machen würde, hehe.

das paradies auf erden



das paradies auf erden ist kleiner als man denkt, es befindet sich nämlich in diesem kleinen isländischen joghurtbecher. außer der sorte mango gibt es die gleichermaßen himmlische sorte kokos. es ist ein gedicht, in dem jeder vers stimmt, die silbenlänge harmoniert mit der ausdrucksvollen atmosphäre, es zerfließt im wahrsten sinne des wortes und verharrt einen augenblick in der luft hängend bzw. sich mit speichel vermischend, es ist quasi schokolade hoch unendlich, der glücklichmacher dieser welt. und so nah! nämlich auf dem löffel, in der eigenen hand, dann im eigenen mund! und dann im herzen.
der völlig organische isländische joghurt: die neue wirklichkeit.

Wednesday, August 22, 2007

die wahre elite-uni

für alle die wissen, dass unsere geniale sowi-generation 2005/06 das unglaubliche glück hatte, in ein komplett neu renoviertes gebäude zu ziehen um dort mit studieren anzufangen, hier die fortsetzung: davon abgesehen, dass der gesamte campus ne baustelle ist: mein sowi-institut (Oddi) wurde gerade renoviert, und ich sag euch, leute, so nen schicken hörsaal hat nich mal unsere elite-fu =) piekfein und schnieke sozusagen.
das gebäude ist mal sooo schick. werd demnächst paar mehr bilder von der uni machen, wenn tatsächlich andere studenten als nur wir austauschstudis da sind.
dies ist die cafeteria in Oddi, leider kein mensa-ersatz. wenn man einen sandwich kauft, der so teuer ist, dass man damit ein taxi nach hause bezahlen könnte, wobei man außerdem noch locker nach hause laufen und dort essen könnte, dann kann man selbst den besten tunfischsandwich nicht genießen. es ist auch kein mensaersatz, weil es nix warmes gibt. mein stundenplan bis jetzt sieht übrigens so aus: 3 von 4 kursen sind dienstags, mehr oder weniger hintereinanderweg. der 4. kurs ist noch unauffindbar.. aber das wird schon..

abende wie dieser

da sitzen sie alle, die ganze bande, rund um den kleinen bescheidenen tisch, pro laptop eine person oder sollte man sagen, pro person ein laptop? die heutige zeit der modernen technologie ist in diesem bild deutlich sichtbar, man chattet, während man nebeneinander sitzt ("hey, can you pass me the bottle of water, please?").. warum reden, wenn man die finger bewegen kann? eigentlich gings darum, fotos auszutauschen und sich gegenseitig die videos vorzuspielen, mit denen man die gemeinsamen erinnerungen und erlebnisse festgehalten hat. das war ne lange nacht, aber sehr gemütlich und natürlich lustig. besonders, wenn man sich gegenseitig mit fotos überbietet: 300 fotos in 8 tagen, 650 fotos in den letzten 2 wochen.. gut, dass ich das nicht proportional auf 5 monate hochrechnen kann!

Sunday, August 19, 2007

The Dubliner


einfach mal im irischen pub zu live musik rumhängen ist auch nicht schlecht. als ich in london war, hab ich mal guiness probiert und war der meinung, dass es erstaunlich trinkbar wäre, es schmeckt nämlich gar nicht nach bier. auf dem foto allerdings schaue ich bloß so fröhlich, weil ich's noch nicht probiert habe. es ist tatsächlich völlig anders als ich es in erinnerung hab, nämlich furchtbar. schade irgendwie, bei den preisen ist man als nichtbiertrinkerin schon ziemlich verloren. andererseits, man muss ja nicht immer was trinken.
übrigens ist Richard da nicht betrunken, er trinkt überhaupt nicht, er ist einfach so =)
die ganze kneipe hat bei den liedern mitgesungen, die diese wunderbare zwei mann band gespielt hat. lauter etwas ältere songs, aber sehr schöne, teilweise welche, die ich selbst versucht hab, auf meiner gitarre zu spielen. tolle stimmung, ich frag mich, wie hoch die isländerquote darin war..

ein wochenende voller musik

Bank Birthday, Culture Festival


beschreibungen sind bei den bildern, wie euch vielleicht schon aufgefallen ist =) kommentiert ruhig munter drauf los.
auch wenn ich hier an alle schreibe, es bedeutet trotzdem, dass ich immer an jede/n einzelne/n von euch denke.

Noch mehr bilder!

Bus trip


letzten freitag, man karrte uns im bus mal wieder durch die gegend, tolle sache, das ganze.

Nachtrag: Gay Pride in Reykjavík

Gay Pride Reykjavík


ist schon etwas länger her inzwischen, aber das dürft ihr euch nicht entgehen lassen anzuschauen!

Monday, August 13, 2007

Die Kletterei meines Lebens

Was man nicht alles schafft, wenn man dazu angetrieben wird. Wenn man den Mount Esja so von weitem sieht, meint man, da käme nicht mal eine Ziege hoch, geschweige denn wieder runter. andererseits gibts leute, die absolute hiking-experten sind, wie zum beispiel Alex (links im Bild), der eindeutige vorausrenner unserer gruppe, plus Frédéric (hinter mir) kann man noch dazuzählen. dabei waren noch Elina, Stephanie und unser neues hausmitglied, vorerst "number 7" genannt, jetzt unter dem namen christine bekannt, übrigens kennt sie unsere gute Susi, die mit uns studiert, also sehr amüsant, dass sie jetzt hier bei uns wohnt.
Zurück zum berg. bin ja nich so super trainiert, deshalb fand ich den aufstieg schon sehr hart, auf die spitze musste man sogar richtig klettern (klettern = fuß nen halben meter über sich aufsetzen, mit den händen hochziehen, balance halten, weiter hochziehen, übern rand rollen) und oben war dann dieses tolle buch, wo wir uns alle eingetragen haben. aber nein, da dies ja nicht die wirkliche richtige spitze von Esja ist, mussten wir natürlich weiterlaufen. ist nur'n stück weiter drüben. nich weit. nich schlimm. nach etwa drei stunden waren wir dann auch dort angekommen, die andern drei mädels haben leider irgendwann in der mitte abgedreht und wollten warten, bis wir wieder da sind und zusammen absteigen. da ich schon weiter vorne war, ging das mit dem zurückgehen nich mehr so gut, außerdem sah jeder hügel aus, als wär er die spitze, abgesehen davon, dass danach immer noch eine weitere spitze war, die aber nicht DIE spitze war, und man muss doch sagen können, mal auf der spitze gewesen zu sein (das scheint mir einer der großen unterschiede zwischen frauen und männern zu sein, wir haben dieses nutzlose wetteifern nich nötig..). natürlich hatte ich keine chance, mit den kerlen mitzuhalten, freundlicherweise sind sie dann, wenn auch fast unmerklich, etwas langsamer gelaufen. das problem war der untergrund, das war kein grastrampelpfad, sondern etwa die oberfläche des mondes, jeder schritt musste genau plaziert sein, man lief nämlich auf einem großen geröllfeld mit lauter großen spitzen steinen ohne lücke zum laufen dazwischen. hatte ich oben, wo das buch auf der spitze lag, schon gedacht, härter gehts nich, dann hatte ich mich geirrt. die spitze von Esja übertraf sogar die vor langeweile strotzende oberfläche vom mars, und ich war völlig fertig. bloß kam das anstrengendste erst jetzt, nämlich der abstieg. und man läuft ja nich einfach 940 meter geradeaus runter. sondern, in unserem fall, man schaut sich um, improvisiert ne route und stellt dann fest, wie eigentlich 90° so von oben aussehen, wenn man an der kante steht und runter will. mit rutschen und klettern geht aber alles. hätte ich nie gemacht, wenn ich allein gewesen wär, aber ich war danach schon ziemlich stolz auf mich, dass ich das geschafft hab, kommt nicht oft vor, dass ich das wort stolz auf mich anwende, total selten sogar. am ende gings schon etwas der verzweiflung entgegen, meine füße und beine fingen an, mir gedichte von weichen betten und heißen pools vorzulesen, während meine augen die kleinen spielzeugautos unten verfolgten und sich einredeten, sie würden eigentlich größer werden. hatte was von der unendlichen geschichte, mit ner guten prise frodo und sam. ich musste zwar nicht den ring nach mordor tragen, aber die reise war bestimmt genauso anstrengend (wobei das selbstverständlich völlig anmaßend ist, sowas zu behaupten.
tatsache ist, dass wir etwa 7 stunden geklettert sind, vielleicht etwas mehr, mit ziemlich wenig pausen. am ende dann noch ein großes ereignis für mich, für alle die wissen, wie sehr ich den film "the hitchhikers guide to the galaxy" liebe, die wissen, wie sehr ich mich freuen, seit gestern auch zu den offiziellen hitchhikern zu gehören. da wir in der mitte vom nichts waren, wo zwar ein bus fuhr, der aber teuer ist und außerdem verdammt selten kommt, haben wir in zwei gruppen getrampt, wie mans auch nennt. die isländer sind in dieser hinsicht sehr freundlich, man ists wohl gewohnt, dass leute mal eben nach Reykjavík mitfahren, wir haben innerhalb von 5 minuten alle leute untergebracht. coole sache. gibt ja leute, die ihren ganzen urlaub lang nur mit trampen vorwärtskommen.. hier kann man das auf jeden fall machen.. übrigens muss ich wohl nicht sagen, dass wir danach unsere neu aufgebauten muskeln im pool entspannt haben. der tag hat wirklich meine grenzen ausgetestet, ich frag mich, ob das schon die äußerste grenze war, so hab ich mich jedenfalls gefühlt und fragt mich bitte nicht, wie das am nächsten tag, nämlich heute, so mit dem treppensteigen und laufen generell ist.. :(
ich möcht hier nur auf den weg geben, dass man sich selbst mehr zutrauen, mehr an sich glauben sollte und vor allem realisieren, was man tatsächlich selbst, als individuum, leisten kann, wenn man es versucht, sich anstrengt, nicht zurückschreckt. die alltagsprobleme sind sooo winzig, wenn man von solch einem berg runterkommt und hochschaut, die eigenen fußstapfen nciht mehr sieht und überhaupt nicht mehr weiß, wie zum kuckuck man auf die idee kam, es bestehe die möglichkeit, da oben überhaupt hinzukommen.

Thursday, August 09, 2007

Regenpause

ich hatte ja erwähnt, dass ich mich hier in island von dem gebrauch von regenschirmen verabschieden wollte. das ist nun heute auf eine sehr harte probe gestellt worden. wir haben diesmal einen anderen pool getestet (es gibt ja etwa 7 thermen hier in Reykjavík, also mehr als supermärkte..), der sehr viel kleiner und weniger spielplatzmäßig war. ich denk mal, wir hätten nicht gleich mit dem größten und besten starten sollen. dort gibts ja soviele hot pots, wie man die kleinen runden heißwasserpools nennt, und ne riesenrutsche, die uns mindestens genausoviel spaß macht wie den kleinen kids hier. wie auch immer, ein paar abkürzungen später hatten wir diesen pool gefunden, geplätschert, geplantscht und gequatscht, dann den doch recht langen weg zurück marschiert, zuhause gemütlich gegessen, hach ist man nicht entspannt nach so nem bad, jaja genau so ist es, find ich auch, richtig angenehm jetzt.. aber Aylinchen wär ja nich Aylinchen, wenn sie nicht irgendwas verpeiltes anstellen würde. diesmal hat sie sich unbewusst dafür entschieden, ihr handtuch dort im pool zurückzulassen. jetzt wieder losgehen, den ganzen weg zurück? lieber erstmal anrufen. yep, handtuch ist da. na gut, ist jetzt auch egal, man kann die zeit auch sinnvoller nutzen, aber naja, ein kleiner spaziergang und die herausforderung, allein there and back again, warum nicht. auf diese frage (warum nicht) gab es folgende antwort: sie kam von oben und war nass. der isländische regen gibt sich nicht lang mit kleinigkeiten ab, er geht einfach gleich direkt in die kleidung statt zu warten. hier ist eben alles besonders, was erwartet man auch. immerhin, mein persönlicher fernsehturm (die hallgrimskirkja, siehe bild irgendwo unten) hat mich nach hause geleitet. und jedenfalls mein handtuch ist trocken geblieben, mir wurde nämlich netterweise eine tüte dafür mitgegeben. schade, dass es nicht auch plastiktüten für menschen gibt.
eine kleine anekdote zum abschluss: hab mit dem jungen verläufer im supermarkt ("krambuð") heute eine etwas verwirrende unterhaltung geführt, verwirrend deshalb, weil ich bisschen isländisch an ihm getestet hab und er erst in englisch, dann aber doch isländisch geantwortet hat, was ich natürlich nicht verstanden hab. wie er mich dann aufklärte, hat er bloß thank you very much gesagt. heißt das nicht einfach takk? oder bestensfalls takk fyrir? verächtlich lächelnd und naserümpfend erklärt er mit, dass dies ja die dänische version wäre. denn dänemark hatte island ja mal "besetzt". und takk fyrir wäre dänisch und das *räusper, naserümpf*.. ok, bedarf wohl keiner weiteren erklärung. ich versuche mehrmals, seine version zu wiederholen, ohne erfolg, glaub er gibt gleich auf. er schaut etwas verständnislos, als ich sage, es würde ja schon etwas schwierig klingen. nee quatsch, klingt doch fast wie thank you. ich frag euch mal, liebe leute. hab im wörterbuch bisschen gesucht, glaub er hat das hier gesagt: þakka kærlega fyrir! unddasnochschnellhintereinanderweggesagt. schon klar, klingt eigenltich wie thank you. jedenfalls, die anderen kunden warten, deshalb wird der patriotische geschichtsunterricht spontan abgebrochen, und ratet mit welchen worten er mich verabschiedet? genau. "thank you very much". na dann, takk fyrir..

Wednesday, August 08, 2007

Die Anti-Simpsons-Fraktion

An alle, die meinen, in Island würde man in Höhlen wohnen und überhaupt wären hier nur eisberge und sowas: genau das gegenteil, meine lieben: The Simpsons Movie ist auch hier angekommen. und offenbar hats noch niemand gesehen, jedenfalls sind sie alle vorhin losgestürmt ins kino, nur eine dreiköpfige anti-simpsons-fraktion hier im haus hat sich etabliert, Elina, Tobias und ich. gibt mir mal wieder gelegenheit, den tag revue passieren zu lassen. nach dem sprachkurs, der uns alle mal wieder überfordert hat, bzw. fühlte sich unser gehirn nach einer ladung isländischer grammatik an, als wär es nen marathon gelaufen, hatten wir eine kleine vorlesung von einem engländer namens Terry Gunnell, der seit über 30 jahren hier in island ist und mit uns vertraulich ein paar worte unter ausländern sprach. jetzt wissen wir, dass wir isländer niemals in ner bar ne runde ausgeben sollen, uns niemals in die schlange stellen und warten und an der bar den barmann greifen sollen, wenn wir was zu trinken haben wollen. denn isländer sind wohl noch ruppiger und unhöflicher als der ruf der deutschen allgemein, wow, endlich mal ein volk gefunden, was ebenfalls ein gegenpart zur englischen höflichkeit darstellt. bloß dass isländer als schützenswerte spezies natürlich doch mehr geliebt werden als die armen deutschen, die auch hier nicht sonderlich besser akzeptiert werden als im rest der welt. das ist aber auch ein schrecklicher akzent, und das problem ist, dass isländisch für deutschsprachige die hölle ist. man muss sich komplett umstellen in der aussprache und lauter sachen tun, die man als deutschsprachige person einfach nicht tut, zB das englische th in zwei verschiedenen versionen (einmal die zunge hinter die zähne, einmal rausgesteckt), das rrr rrrrollen und klickende geräusche wer weiß wo im mund veranstalten.
hier sieht man das vikingerblut in mir.. das kann man im national museum of iceland aufleben lassen, wenn man denn will..
übrigens war das ereignis des tages auf jeden fall das aufeinandertreffen von mir und den ersten isländischen regentropfen heute. die wettervorhersage, auf die hierzulande ja so große stücke gesetzt werde zwecks überleben und so, hatte für die letzten tage schon zu über 90% regen vorhergesagt..und nix kam vom himmel außer sonne! nur heute, da wars dann endlich soweit. übrigens benutzt man hier, wie auch damals in norwegen erlebt, keine regenschirme, denn mit regenschirm wird man sofort als tourist abgestempelt. als echter isländer weiß man, dass mit regen hier auch immer wind kommt (ohne regen kommt der wind übrigens auch) und dadurch wären schirme nutzlos. naja, und man passt sich ja an. imitieren ist alles, nicht nur beim sprachen lernen.

Monday, August 06, 2007

Schachspielen auf Isländisch

unglaublich aber wahr, es ist tatsächlich soweit: man hat mich schachmatt gekriegt. gestern abend startete unsere nächste hausparty, schon die, ich glaub, zweite hintereinander, man mag unser großes wohnzimmer. wir sind inzwischen ein nettes kleines grüppchen, ich find ich hab hier echt glück gehabt, wir haben das größte haus, von der lage her total ideal, und wir haben von anfang an die richtigen leute getroffen, sind zusammen zum zoo, pool und überhaupt weggegangen. aber gestern, als wir so richtig gemütlich hier saßen, musste es ja passieren: es ist zwei uhr nachts, juhu super, jetzt können wir ja weggehen! wat, weggehen, jetzt? wie schon oben erwähnt: ich bin zwar nicht der könig sondern eher die dame, aber schachmatt war ich trotzdem, das heißt, ich blieb zuhause. in guter deutsch-österreichischer gesellschaft übrigens. die andern waren bis 4 oder so weg, da wär ich glatt im stehen eingeschlafen, wenn ich da mitgegangen wär. heute abend solls angeblich ruhig werden, nur in die thermen gehen wir später, zum entspannen.. wobei, was heißt hier "nur" in die thermen? dieser ort ist tatsächlich das wundervollste hier und ich bin schon gespannt auf den winter, wenn wir in noch größerer kälte und womöglich mit schnee draußen im pool herumdampfen werden. das erstaunlichste ist, dass der eintritt das einzige hier in island ist, was wirklich billig ist. glaub es sind nur 200 krona, also irgendwie sowas um 2,50 oder 3 €, und damit kann man den ganzen tag endlos drin rumhängen. natürlich müssen die isländer das wasser überhaupt nicht heizen (das ist ja der witz daran), vermutlich ist es deshalb in berlin so teuer, in die therme zu gehen.
morgen geht der sprachkurs weiter, die tageszeitung wird fortgesetzt =)

Sunday, August 05, 2007

Durcheinandertageszusammenfassung

unsere erste hausparty! das ging ja mal schnell. nach dem wunderbaren ersten mal schwimmen in den berühmten isländischen thermalquellen im schwimmbad, waren sie plötzlich alle bei uns. wir sind wohl das größte haus mit 6 personen, bald 7 übrigens. wir haben uns platzmäßig perfekt gegenseitig im wohnzimmer ergänzt. der harte kern bestand am ende neben meiner kleinen person aus mitbewohnern Atle und Alex (oh wow, dreimal A!), Linda aus den Niederlanden, und unserer version von René (ahoi an meine unileute und alle die ihn kennen), welche Richard heißt und aus, ich zitiere ihn, "noanaiend" kommt (jetzt echt, so spricht er northern ireland aus, wo er herkommt, absolut herrlich). er hat lange braune haare, einen denkerbart und trägt einen langen mantel, redet ununterbrochen, weiß aber irre viel und will nach island ziehen. übrigens wollen die isländer ja ihre blutlinie reinhalten, das wird hier so propagiert, weshalb man erst nach 7 jahren, in denen man hier lebt, und einen job hat, tatsächlich die staatsbürgerschaft bekommt. naja. man will ja nicht alle leute anlocken.ich kann verstehen, weshalb leute hier herkommen, immer wieder. man schließt das land ins herz, auch wenn man sein herz warm einpacken muss. wir haben noch glück, es war ganz heiß und sonnig heute, mal wieder. zurück zu gestern abend, der harte kern blieb also bis 4 uhr. obwohl wir doch eigentlich mal früh schlafen gehen wollten, wegen der museen heute. tja, nix da, museum fand natürlich trotzdem statt. wir waren im national museum, wo man erfahren konnte, wie die isländer früher gelebt haben, wo sie eigentlich herkamen und überhaupt. danach gings gleich weiter in eine extrem seltsame mischung aus zoo (wo es neben seelöwen nur kühe, meerschweinchen, hasen, schafe und schweine ausgestellt gab, also sowat hab ich noch nie im zoo gesehen.. aber was will ein elefant schon hier?) und etwas namens family park. das heißt wir haben uns auf ner hüpfburg vergnügt und auf diversen schaukeln, kinder vergrault und zuschauer angelockt natürlich. gleich danach sollte es eigentlich weitergehen in den pool, wo wir gestern waren. aber leider endete diesmal mein besuch direkt nach der dusche, als ich feststellte, dass das plastikding an meinem bikini kaputt war :( also klitschnass wieder raus und allein nach hause fahren. mein erstes mal allein bus fahren und den weg zurück finden, halleluja sach ick nur. das war echt ärgerlich. aber ums positiv zu sehen: immerhin ists nicht erst im pool passiert.
die thermen sind übrigens klasse. in einem becken kann man flach liegen und in den himmel schauen (die becken sind draußen, mit der kalten luft auf dem gesicht (und am ganzen körper, wenn man den pool wechselt) und dem warmen vulkangeheizten wasser um einen herum. es gibt eine riesenrutsche, die ich oft versucht hab, aber irgendwas mach ich falsch, ich bin immer stecken geblieben, also nicht weitergerutscht. immerhin hatten die andern was zu lachen, die sind fleißig geflutscht, ich musste halt rudern. dann gibts eine dampfsauna und pools die bei 38° starten und bis 44° aufwärts gehen, der heiße pool war aber leer..da kocht man dann endgültig drin! es gibt auch einen großen pool, der etwas kälter ist, aber dafür spielsachen drin hat, so große würfel und ringe zum reinsetzen. das ist die große therme, es gibt natürlich noch andere, aber soweit sind wir noch nicht.
die 5 tage, die ich erst hier bin, fühlen sich an wie 2 wochen. dauernd ist irgendwas los, wir sind ständig unterwegs, ich komm zu nix und trotzdem zu so viel, immer sind leute da oder wir treffen uns. was natürlich schön ist. aber konstante müdigkeit und unmengen an frischluft lassen einen irgendwann resignieren. da wäre so ne schöne warme entspannung echt gut gewesen.. na ein anderes mal.

Saturday, August 04, 2007

Die Sonne als Zeitgefühldurcheinanderbringer und ewig existierende Begleiterin

irgendwie bin ich immer die letzte, die morgens aufsteht. aber gestern haben wir schon das erste mal das reykjavíker nachtleben getestet. ich muss sagen, es ist erstaunlich. fakt ist, dass nachts (man ist fast geneigt zu sagen morgens, weils so hell ist) um 3 oder 4 mehr menschen auf der straße sind als tagsüber. unmengen an jungen leuten natürlich. da wurde ganz schön schief herumgetorkelt teilweise. jedenfalls haben wir ganz in isländischer tradition erst mal zusammen privat vorgeglüht, wie man so sagt. dann gings weiter in The Celtic Cross, wo es guiness gibt und viel gute laune, live musik, wenn auch sehr laut für einen pub. da saßen wir dann unter selbst erzeugtem blitzlichtgewitter, man muss sich vorstellen, wenn eine gruppe von etwa12 angeheiterten aufgeregten erasmus studenten aufeinander hockt, dann brauch nur einer die kamera rauszuholen (genau das passierte nämlich) und schon gings los mit den verrückten bildern. leider bin ich auf keinem bild drauf, was ich selbst besitze. wir müssen mal bilder tauschen..
danach gings über die straße in eine interessante mischung aus club und bar, ohne eintritt aber mit der demütigung für mich, als einzige nach dem ausweis gefragt zu werden (wie alt muss man sein? und vor allem: wie alt muss ich denn noch aussehen??!). drinnen konnte man sitzen oder zu schlechter r'n'b und pop/ hip hop musik tanzen. hab beides ausprobiert, wenn man gemeinschaftlich auf der tanzfläche rumalbert, ist es umso lustiger, je schlechter man tanzt, was mir persönlich nur entgegenkommen konnte. als wahrscheinlich die ersten in ganz reykjavík gingen wir dann um halb 5 oder so nach hause, während die anderen anstanden um reinzukommen, quasi im sonnenschein. im club selbst waren die fenster mit schwarzem tuch abgedunkelt, damit man nicht das gefühl hat, völlig am falschen ort zu sein und denkt, man müsste eher gemütlich kaffee trinken und zeitung lesen anstatt zu tanzen.
wie erwartet sind wir studis hier in island schon ein interessantes bündel. ich werd vielleicht ab und zu eine charakterbeschreibung loslassen. will aber hier auch nicht öffentlich jemandem zu nahe treten.
aber wir haben ja mit dem thema früh aufstehen angefangen. wenn die uni erstmal anfängt.. jaja. übrigens sagt man hier jahjah sehr oft, das ultimative wort für alles.bloß wenn hier alle abende so lange gehen..wo kommen wir denn da hin? genau, mitten in die sonne.

Friday, August 03, 2007

Porridge Connection


das erste mal in berührung mit porridge, diesem genialen haferbreiartigen schlabberfrühstückszeugs, kam ich in england in der schule, seitdem nie wieder. bin nie auf die idee gekommen, dass man es auch in deutschland machen könnte. oder in island! aber siehe da, unsere liebe Finnin Elina isst das jeden tag zum frühstück, das trifft sich ja gut, dacht ich. da ich heut morgen mal bisschen länger geschlafen hab (dank meiner improvisierten vorhangkonstruktion, um das fenster abzudecken), hatte sie ihre portion schon gemacht. aber ich als versierte köchin hab mich natürlich trotzdem dran gemacht. ich also in der küche, immer lauschend und ausführend, was sie mir aus dem nebenzimmer an dezilitern und so zuruft. nur die milch fing nicht an zu blubbern. wie's so meine art ist, setz ich mich dann eben bequem ins wohnzimmer und quatsche mit den andern. endlich verriet mir ein geräusch: die milch blubberte bedrohlich..also rein mit den haferflocken und runterdrehen.. und wieder warten.. halbe stunde später.. es schwammen vereinzelte haferflocken traurig und klumpig im topf herum. inzwischen war ich ein kleines internes ereignis geworden, jeder war mal dagewesen, um mitleidig in meinen topf zu schauen (oder in einzelnen fällen mich auszulachen). Elina war schon ganz verzweifelt. ich wechselte trotzig die herdplatte, man weiß ja nie, irgendwie bluberte es nicht mehr. und siehe da, es wurde endlich fester. dann hieß es, zucker muss da rein. haben wir zucker? ob wir zucker haben? unser schrank meint: wir haben 4 verschiedene arten von salz (muss man sich mal vorstellen) und sonst nur puderzucker. holt irgendwer zucker? "öh, ich muss los meine id nummer beantragen" "ich komm mit". naja, puderzucker ist auch fein (hoho ein wortspiel). meine mission lautet also: die gesamte wg zum porridge konsum bekehren, sozusagen zum Porridginismus, damit immer irgendwer morgens schon ne portion gekocht hat..

Gute Neuigkeiten..

..es gibt fotos! wenn auch in eile geschossen..
Wohnung Reykjavík


der tag bestand aus vielen einzelteilen heute. der sprachkurs fing heute morgen an, mit einer sehr energischen, gerade vulkanisch energiegeladenen isländerin, welche uns mit gesten und gesang bei unseren mageren, bemitleidenswerten versuchen des isländisch lernens unterstützte. tja das geht jetzt noch den ganzen monat so! danach wurden wir, ich traus mich kaum zu sagen, in zwei busse verschifft und durch die armen kleinen reykjavíker straßen gezwängt, an zwei orten rausgeschmissen, um einige sinnlose kennenlernspiele zu absolvieren (wir sind 60 ausländische studierende auf einem fleck..). soweit sind alle ganz nett, viele sind auch echt seltsam, aber naja, wir sind schließlich in reykjavík und nicht in barcelona.
heut abend sind wir dann doch tatsächlich mit einigen leutchens zusammengetroffen, um "a beer or something" hier um die ecke zu trinken. hier um die ecke, sag ich, nun ja, hier ist ziemlich alles um die ecke, gut für mich als notorische falschläuferin, wobei es sicher noch lange dauert bis ich es wirklich gepeilt hab. wie gesagt, wir waren in einem pub, der in der tat sehr sehr englisch wirkte (bestätigt von Alex), aber voll von betrunkenen isländern war. die scheinen wirklich so viel zu trinken wie ich gehört hab. der grund heut abend war wahrscheinlich, dass sie mit dem wetter nicht klarkommen, es waren nämlich 20° und blauer himmel, sonne, hab diesmal sogar den mantel komplett zuhause gelassen, rekord sagen die isländer, offenbar ist der große böse klimawandel auch hier angekommen.
wie mir außerdem von meinen belesenen geologisch gefestigten mitbewohnern erklärt wurde, treffen sich zwei kontinentalplatten direkt unter island und bewegen sich auseinander, das bedeutet es kommt immer mehr erde nach oben und das bedeutet island wächst und wächst und das bedeutet island wird irgendwann die weltherrschaft erlangen, allein durch geologische prozesse, außerdem haben wir beschlossen, dass die usa in das entstehende kontinentalplattenloch reinrutschen könnte, aber mal schauen.