die isländischen unglaublichkeiten hören auch nie auf, d
as macht einem ja schon kopfschmerzen. soviel kann sich ein mensch in seinem leben gar nicht wundern, das kann doch auch nicht gesund sein? nachdem ich mich einige artikel früher noch darüber gefreut hab wie ein eichhörnchen, dass der studentenrat längere öffnungszeiten der uni-bücherei erkämpft hat, bauen die klammheimlich einen palast mitten auf dem campus für eben diesen student council! netterweise wurden wir studenten zur "biggest party in iceland's history" auch eingeladen, wobei ich immer noc
h nicht glauben kann, dass dieser - ich wiederhole mich-
palast tatsächlich nur, was heißt nur, aber trotzdem
nur für den studentenrat zum party machen gebaut wurde. alles ein trick, um in die top 100 des welt-uni-ranking zu kommen, ich sag's euch. wie auch immer, dort angekommen, natürlich über den roten teppich gewandert, v
on fackeln und kerzen umringt, ist die piekfeine kleine elite islands dort versammelt und ich mit meinem quietschorangen, inzwischen wettergegerbten mantel völlig underdressed. sektglas kriegt man trotzdem in die hand, man ist ja hier nicht so. die rede von jemandem, eventuell waren es auch mehrere leute, schwebt an mir vorbei, isländisch scheint immer besonders schön zu klingen, wenn man ke
in wort versteht, sag ich mir. ich hab mein haus verloren, alle sind sie in der me
nge untergegangen. während ich auf die gefühlte andere hälfte alle austauschstudenten am schnieken häppchen-buffet treffe, finde ich Julia, die mit mir das gebäude anschauen und bestaunen geht. drei etagen voll mit leeren büros ohne konkreten sinn, der ein oder andere vorlesungssaal findet sich wie ein rarer bestandteil in einem sandwich mittendrin. nach dem keineahnungwievielten blick in das keineahnungwievielte leere büro halte ich diese unkreative leer
e der büros nicht mehr aus: ich setze mich in einen dieser anonymen räume und fülle ihn für einige momente mit leben.
falls ich einen letzten beweis dafür brauchte, dass mit island was nicht stimmt, so war es der moment, als ich schon zum zweiten mal in meinem kurzen leben und meinem no
ch viel kürzeren aufenthalt hier den isländischen präsidenten traf (auf dem foto ganz rechts, in seiner politik nicht ganz so rechts). kein wunder, dass die isländer sich generell alle mit vornamen anreden, so oft wie man sich hier trifft. hallo ólafur! nett dich wiederzusehen! schöne rede war das da vor zwei m
onaten! hast dich gar nich verändert, mensch, klasse, du! is ja auch nich so viel zu tun hier in so nem kleinen land, nich?
wenn ich jetzt mal so tun müsste, als verstünde ich etwas von architektur, dann würde ich sagen, die architektur dieses gebäudes ist sowas von willkü
rlich, dass da einfach system dahinter stecken
muss. ich mein, nichts gegen diese treppe, aber sie ist wirklich ziemlich, ja, willkürlich. bestimmt soll das inspirieren. umringt die studenten mit verrückten dingen, vielleicht werden sie dann alle Einsteins nachfolger. wovon war Einstein eigentlich inspiriert?
aber ich muss schon sagen, die haufen an schoko-karamell-süßigkeiten, die überall im haus verteilt waren, das war schon eine putzige id
ee. die klebten so dermaßen an den zähnen, dass man an solche läppischen sachen wie das gebiss wieder auseinanderbewegen nicht mehr denken konnte und wenn dann jemand kam, um zu fragen, wie man das gebäude findet, kann man sicher sein, dass die person eine positive antwort bekommt, die etwa so klingt: hmmwööhmhmhmam.
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