Wednesday, December 05, 2007
wenn man permanent von so viel unglaublichem umgeben ist (wie ich ja sicher schon viel zu oft erwähnt hab, ist island das land der wunder), muss man ab und zu auch ein wunder vollbringen, wenn es auch unspektakulär ist und nicht die erschaffung eines wasserfalls oder ähnliches beinhaltet. aber eine leistung ist es trotzdem, wenn eine sowi-studentin einen aufsatz in einem fremden land auf englisch über die entwicklung in der ökonomie islands und irlands schreibt und dann auch noch eine gute note bekommt! nach all den gefühlten misserfolgen oder halberfolgen in der uni bis jetzt, ist doch mal eine 9 dabei! 9? ja, die spinnen hier bisschen mit den noten. aber 10 ist das beste und ich hab halt ne 9 =) also wenn heute die sonne scheinen würde, dann würde ich den heutigen sonnenschein mir selbst widmen!
Tuesday, December 04, 2007
Die Öffnung des Háskólatorg
die isländischen unglaublichkeiten hören auch nie auf, das macht einem ja schon kopfschmerzen. soviel kann sich ein mensch in seinem leben gar nicht wundern, das kann doch auch nicht gesund sein? nachdem ich mich einige artikel früher noch darüber gefreut hab wie ein eichhörnchen, dass der studentenrat längere öffnungszeiten der uni-bücherei erkämpft hat, bauen die klammheimlich einen palast mitten auf dem campus für eben diesen student council! netterweise wurden wir studenten zur "biggest party in iceland's history" auch eingeladen, wobei ich immer noch nicht glauben kann, dass dieser - ich wiederhole mich- palast tatsächlich nur, was heißt nur, aber trotzdem nur für den studentenrat zum party machen gebaut wurde. alles ein trick, um in die top 100 des welt-uni-ranking zu kommen, ich sag's euch. wie auch immer, dort angekommen, natürlich über den roten teppich gewandert, von fackeln und kerzen umringt, ist die piekfeine kleine elite islands dort versammelt und ich mit meinem quietschorangen, inzwischen wettergegerbten mantel völlig underdressed. sektglas kriegt man trotzdem in die hand, man ist ja hier nicht so. die rede von jemandem, eventuell waren es auch mehrere leute, schwebt an mir vorbei, isländisch scheint immer besonders schön zu klingen, wenn man kein wort versteht, sag ich mir. ich hab mein haus verloren, alle sind sie in der menge untergegangen. während ich auf die gefühlte andere hälfte alle austauschstudenten am schnieken häppchen-buffet treffe, finde ich Julia, die mit mir das gebäude anschauen und bestaunen geht. drei etagen voll mit leeren büros ohne konkreten sinn, der ein oder andere vorlesungssaal findet sich wie ein rarer bestandteil in einem sandwich mittendrin. nach dem keineahnungwievielten blick in das keineahnungwievielte leere büro halte ich diese unkreative leere der büros nicht mehr aus: ich setze mich in einen dieser anonymen räume und fülle ihn für einige momente mit leben.
falls ich einen letzten beweis dafür brauchte, dass mit island was nicht stimmt, so war es der moment, als ich schon zum zweiten mal in meinem kurzen leben und meinem noch viel kürzeren aufenthalt hier den isländischen präsidenten traf (auf dem foto ganz rechts, in seiner politik nicht ganz so rechts). kein wunder, dass die isländer sich generell alle mit vornamen anreden, so oft wie man sich hier trifft. hallo ólafur! nett dich wiederzusehen! schöne rede war das da vor zwei monaten! hast dich gar nich verändert, mensch, klasse, du! is ja auch nich so viel zu tun hier in so nem kleinen land, nich?
wenn ich jetzt mal so tun müsste, als verstünde ich etwas von architektur, dann würde ich sagen, die architektur dieses gebäudes ist sowas von willkürlich, dass da einfach system dahinter stecken muss. ich mein, nichts gegen diese treppe, aber sie ist wirklich ziemlich, ja, willkürlich. bestimmt soll das inspirieren. umringt die studenten mit verrückten dingen, vielleicht werden sie dann alle Einsteins nachfolger. wovon war Einstein eigentlich inspiriert?
aber ich muss schon sagen, die haufen an schoko-karamell-süßigkeiten, die überall im haus verteilt waren, das war schon eine putzige idee. die klebten so dermaßen an den zähnen, dass man an solche läppischen sachen wie das gebiss wieder auseinanderbewegen nicht mehr denken konnte und wenn dann jemand kam, um zu fragen, wie man das gebäude findet, kann man sicher sein, dass die person eine positive antwort bekommt, die etwa so klingt: hmmwööhmhmhmam.
falls ich einen letzten beweis dafür brauchte, dass mit island was nicht stimmt, so war es der moment, als ich schon zum zweiten mal in meinem kurzen leben und meinem noch viel kürzeren aufenthalt hier den isländischen präsidenten traf (auf dem foto ganz rechts, in seiner politik nicht ganz so rechts). kein wunder, dass die isländer sich generell alle mit vornamen anreden, so oft wie man sich hier trifft. hallo ólafur! nett dich wiederzusehen! schöne rede war das da vor zwei monaten! hast dich gar nich verändert, mensch, klasse, du! is ja auch nich so viel zu tun hier in so nem kleinen land, nich?
wenn ich jetzt mal so tun müsste, als verstünde ich etwas von architektur, dann würde ich sagen, die architektur dieses gebäudes ist sowas von willkürlich, dass da einfach system dahinter stecken muss. ich mein, nichts gegen diese treppe, aber sie ist wirklich ziemlich, ja, willkürlich. bestimmt soll das inspirieren. umringt die studenten mit verrückten dingen, vielleicht werden sie dann alle Einsteins nachfolger. wovon war Einstein eigentlich inspiriert?
aber ich muss schon sagen, die haufen an schoko-karamell-süßigkeiten, die überall im haus verteilt waren, das war schon eine putzige idee. die klebten so dermaßen an den zähnen, dass man an solche läppischen sachen wie das gebiss wieder auseinanderbewegen nicht mehr denken konnte und wenn dann jemand kam, um zu fragen, wie man das gebäude findet, kann man sicher sein, dass die person eine positive antwort bekommt, die etwa so klingt: hmmwööhmhmhmam.
Der isländische Himmel ist cool..
wenn es morgens (wir reden hier vom studentischen "morgen", also zwischen 11 und 12 uhr) doch endlich mal hell wird, dann wenigstens mit stil. denn solche himmel lassen mich in deutschland normalerweise nicht im halbschlaf nach der kamera tasten und zum fenster watscheln. das könnte allerdings auch daran liegen, dass berlin im vergleich zu reykjavik ein gefühltes los angeles ist: man sieht den himmel vor lauter häusern und bäumen nicht. ja, bäumen, diese spezie ist immerhin ein nicht zu unterschätzender aspekt in der berliner stadtplanung. aber was für sowis mögen schon stadtsoziologie? na gut, in meinem semester mochten das sogar ziemlich viele, demzufolge sind die oder bin ich seltsam.
wie auch immer, so sehr sich der himmel bei uns isländern und quasi-isländerin (und -innen!) einzuschleimen versucht, sobald man freudig rausstürmt, wird man von einem polareiskalten windstoß wieder in die ausgangsposition zurückgepustet, nämlich horizontal wie im bett. aber hier verzeiht man ja alles. vor allem, weil alle zuhausegebliebenen sich nicht dieser kälte stellen wollten! aber auch das verzeiht man ja, denn überall blinken die weihnachtslichter und man ist bald zuhause, also in dem anderen zuhause, und sieht alle leute wieder. alle jahre wieder.
wie auch immer, so sehr sich der himmel bei uns isländern und quasi-isländerin (und -innen!) einzuschleimen versucht, sobald man freudig rausstürmt, wird man von einem polareiskalten windstoß wieder in die ausgangsposition zurückgepustet, nämlich horizontal wie im bett. aber hier verzeiht man ja alles. vor allem, weil alle zuhausegebliebenen sich nicht dieser kälte stellen wollten! aber auch das verzeiht man ja, denn überall blinken die weihnachtslichter und man ist bald zuhause, also in dem anderen zuhause, und sieht alle leute wieder. alle jahre wieder.